Ein Rückblick – Vereinswanderung 2012

8. August 2022

Und täglich grüßt das Murmeltier

Aus dem erhofften Gipfelsturm auf den Hochgolling, seines Zeichens höchster Berg der Niederen Tauern mit 2862 Metern, wurde wetterbedingt leider nichts. Der Stimmung in der 13köpfigen TTC-Runde tat dies aber keinen Abbruch. Die Crew: Gertschy, Andrea, Michi, Flo, Konny, Stefan, Christoph. Ab Samstag: Alex, Fips, Dani, Mene, Manchy, Bongo.

Bereits Freitagnachmittag machten sich die ersten auf den Weg zur Landawirseehütte im Göriachtal (Bezirk Tamsweg). In wenig authentisch anmutendem Ungarischen Akzent wurden wir um ca. 21 Uhr von der Wirtin auf der Hütte empfangen und auch gleich gestresst. Abendessen gibt’s nämlich nur um 18 Uhr, oder so. Nachdem wir hungrig unsere Portionen verschlangen, wurden, ganz klassisch, die Uno-Karten gezückt. Dem einen oder anderen dürften hierbei die Regelkenntnisse abhandengekommen sein. Uno musst du erst bei einer verbleibenden Karte sagen, nicht schon bei zwei, Konni.

Um 22.30 war der Spaß dann aber vorbei, Nachtruhe verordnet durch weiteres ungarisches Personal. An dieser Stelle möchte ich als Autor festhalten, dass dies in keiner Weise als fremdenfeindlich zu verstehen ist. Es ist bloß eigenartig, wenn der Hüttenwirt kein ortskundiger, uriger Typ ist. Auf die Frage, wie lange man denn frühstücken konnte, entgegnete der Wirt nur mit einem knappen „scheiß egal“.

Nach einer recht „musikalischen“ Nacht im 6-Bett-Zimmer wollten wir voller Tatendrang den Golling in Angriff nehmen. Doch das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. Statt Sonne gab’s Nebel und starken Wind. Auch wenn wir durchaus als risikofreudig einzustufen sind, unnötig in Gefahr wollten wir uns dann doch nicht begeben. Trotz widriger Bedingungen machten sich fünf Wackere auf den Weg zur Trockenbrotscharte auf knappen 2300m und dann weiter zur Keinprechthütte. Auch diese Hütte wurde von Ungarn bewirtschaftet, aber zumindest hat sich‘s bis dorthin durchgesprochen, dass Gastfreundlichkeit kein notwendiges Übel ist.

Auf dem Weg zurück zur Landawirseehütte durften wir sogar handgestoppte 3,8 Sekunden Sonnenschein genießen, ehe wir auf den Rest der TTC-Wanderschaft trafen. Zwei Autos kamen Jobbedingt erst Samstagnachmittag nach. Voller Adrenalin und Endorphine schnappte sich Marlene eine kesse Alpenkuh und knutschte hemmungslos mit ihr drauf los. Ein ebenfalls tierisches Erlebnis hatte Michi. Er machte Bekanntschaft mit einem Wolpertinger. Mit überzeugenden schauspielerischen Fähigkeiten machten wir unserem Wander-Greenhorn weis, das Mischwesen aus Hase, Fuchs, Gans, usw. wäre tatsächlich in den Alpen unterwegs.

Nach weiteren zahllosen Uno-Runden mahnte uns auch am Samstagabend die Wirtin wieder zur Nachtruhe, denn sonst bekäme sie Probleme mit dem Chef, und wir eventuell auch noch. Ich erwiderte nur kurz: „Mach dir keine Sorgen, wir kommen eh nicht mehr“.

Samstagabend verließen uns mit Gertschy, Andrea und Hund Queeny schon wieder die ersten. Nach dem sonntäglichen Frühstück brachen auch Konny, Alex und Michi die Zelte ab. Sie konnten wohl nicht ganz glauben, dass der dichte Nebel sich wirklich lichten sollte. Doch die Fotos bezeugen es, ab ca. 10 Uhr hatten wir blauen Himmel und der blieb uns auch über den ganzen Tag erhalten. So wurde der Aufstieg zur Krautgartenscharte zum angenehmen Spaziergang. Beim Abstieg ließen es sich Stefan und ich nicht nehmen, ein kurzes Bad im oberen Landawirsee zu machen. Auch wenn’s frisch war, das musste sein! „Zum Durchschwimmen wär’s nix, aber kurz plantschen geht schon“ ergänzte Stefan.

Vor der Heimfahrt gab’s noch eine kräftige Jause mit Bauernkrapfen oder Speck und Käse. Zuhause angekommen „mussten“ wir dann auch noch dem Vereinsheurigen in der Kerngasse einen Besuch abstatten.

Resümee: Erstens, Leider mal wieder am Hochgolling gescheitert, aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. Zweitens, auf der Landawirseehütte waren wir wohl zum ersten und letzten Mal.